Delegationsreise nach Südamerika

Vom 29. Oktober bis 4. November reiste eine 8-köpfige Delegation des Bundestagsausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit nach Südamerika - Kolumbien und Bolivien. Vertreter für die FDP war Friedhelm Boginski. Darüber hinaus waren zwei Abgeordnete der SPD und CDU sowie jeweils ein Abgeordneter der AfD, der Bündnis90/Die Grünen und der Linken dabei.

Samstag gegen Mittag begann die gemeinsame Reise mit dem Abflug von Berlin und einem Zwischenstopp in Madrid. Erstes Ziel war Bogotá. Dort wurde die Delegationsgruppe in den Abendstunden empfangen, zum Hotel geleitet und anschließend zum Programm und zu den Sicherheitsmaßnahmen geschult. 

Nach einer Stärkung beim Frühstück begann der programmreiche Sonntag mit einem Empfang beim Gouverneur im Migración Colombia. Dabei erhielten die Abgeordneten ein Briefing zum Thema Migration mit vielen Zahlen und Fakten. 

Anschließend wurde gemeinsam ein Grenzübergang nach Venezuela gemeinsam, um sich vor Ort einen Überblick über die Migrationsströme zu verschaffen. 

Daraufhin ging es zum Ausbildungszentrum SENA, wo ein Projektbesuch anstand. Das Projekt beschäftigt sich mit der Verbesserung der Anstellungsfähigkeit von vulnerablen binnenvertriebenen Frauen. Speziell lernen die Frauen dort das Nähen, um eine bessere Qualifikation für den Arbeitsmarkt in Cúcuta zu haben und somit schneller eine Beschäftigung zu finden. 

Am späten Vormittag trafen sich die Abgeordneten mit Vertreterinnen und Vertreter der Junta und tauschten sich zum Thema „Legalisierung informeller Stadtteile als Voraussetzung für den Zugang zu kommunalen Basisdienstleistungen für die Bevölkerung“ aus. 

Daraufhin sprachen sie während des Mittagessens mit Vertreterinnen und Vertreter des Bürgermeisteramtes Cúcuta. 

Anschließend stand ein weiterer Besuch eines Projektes an: Der Besuch des Friedhofes Villa del Rosario.

Am Abend folgten Gespräche in der Residenz der Botschafterin mit Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten. 

Der nächste Tag begann mit einer Frühstücksrunde mit Vertreterinnen und Vertretern der Sonderinstitutionen zur Umsetzung des Friedenabkommens. 

Es folgte ein Besuch im kolumbianischen Außenministerium, wo die Delegationsgruppe mit Vize-Ministerin Laura Gild und Alvaro Calderón, Abteilungsleiter für internationale Zusammenarbeit über strategische Prioritäten der Entwicklungszusammenarbeit sprachen und sich austauschten. 

Über den Tag verteilt standen weitere Gespräche, u. a. im Umweltministerium zum Thema Waldpolitik und deutsches Engagement, mit Vertreterinnen und Vertretern der politischen Stiftungen und Landesdirektoren GIZ und KfW sowie mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen und Zivilgesellschaft über das Thema Kohle an. 

In der Nacht von Montag zu Dienstag reiste die Delegation nach La Paz, Bolivien weiter. Nach sicherer Ankunft und Check-In im Hotel begann der Morgen mit einem Briefing durch die Botschaft sowie durch die GIZ und KfW. 

Es folgte ein Gespräch mit Vizepräsident David Chquehuanca zum Thema Umwelt und Klima. Anschließend wurde das Regierungsviertel an der „Plaza Murillo“ besichtigt. 

Beim darauffolgenden Mittagessen wurde im Austausch mit politischen Stiftungen über die Arbeitssituation im Land gesprochen. 

Am Nachmittag standen weitere Gespräche mit bolivianischen Abgeordneten an, wobei die Delegation aus Deutschland Einblicke in die Arbeit der Parlamentarier in Bolivien erhielten. Ein abschließender Tagesschwerpunkt war der Austausch mit deutschen und internationalen Akteurinnen und Akteuren. Dabei sprachen sie u. a. über die Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit. 

Nach einem morgendlichen Gespräch mit Expertinnen und Experten zum Thema Umweltschutz und Extraktivismus konnte die Delegationsgruppe mit einer Fahrt mit der Seilbahn die Stadt El Alto kennenlernen. Dabei gab es u. a. auch Gespräche zum Thema Stadtentwicklung.

Von El Alto aus ging es am Nachmittag zur Wasseraufbereitungsanlage Alto Lima, wo eine Besichtigung anstand und die Abgeordneten mit Vertretern des städtischen Wasserunternehmens ELAPAS sowie der Bürgermeisterin von El Alto, Eva Copa ins Gespräch kamen.

Am Vorabend in Santa Cruz angekommen, ging es am Donnerstagmorgen zur „Wasserversorgung und Abwasserentsorgung“ in der Metropolregion. Dabei erhielt die Delegationsgruppe einen Einblick in den Ausbildungsbetrieb SAGUAPAC, dem größten Wasserversorgungsunternehmen in Santa Cruz de la Sierra. Neben der Vorstellung der dualen Ausbildung im Wassersektor und der Besichtigung der Schulungsräume, konnten die Auszubildenden und die Ausbilder mit den Abgeordneten aus Deutschland ins Gespräch kommen. 

Am Nachmittag stand abschließend der Besuch der Organisation „Pasta de Campeones“, die mit Unterstützung von World Vision und einer anonymen Spende eines ehemaligen dt. Nationalspielers als Fußballschule gegründet wurde. Dort werden Menschen aus Stadtrandgebieten darin geschult, urbane Gärten zur Ernährungssicherung anzulegen. 

Darüber hinaus lernten die Abgeordneten der Delegationsreise auch abseits der größeren Programmpunkte viele spannenden und ehrenamtliche Projekte kennen. So konnte Friedhelm Boginski u. a. Yuri Esteves kennenlernen, eine Frau, die ihren kleinen Friseursalon Dank eines Kleinstkreditfonds der CORFAS/GIZ aufbauen konnte. 

Besonders herzergreifend für Friedhelm Boginski waren die Projekte, über die ihm Pfarrer Josef Neuenhofer berichtete. 

Am Freitag endete die Delegationsreise mit dem Abflug aus Santa Cruz, über Madrid nach Berlin. Eine insgesamt intensive Reise mit vielen Eindrücken, inspirierenden Menschen, großartigen Projekten sowie einer tollen Kultur und Natur. Diese Eindrücke wird Friedhelm Boginski während seiner Arbeit im Deutschen Bundestag einarbeiten.