Friedhelm Boginski

Besuch des Kernkraftwerks in Fukushima

Kernkraftwerk Fukushima

Vor kurzem besuchte ich mit einer Delegation des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt: Japan. Als freiheitliche Demokratien teilen Deutschland und Japan viele Werte und sind auch wirtschaftlich eng miteinander verbunden.

Der Besuch des Kernkraftwerkes Fukushima war mit Sicherheit der interessanteste Teil meiner Delegationsreise nach Japan. Wir haben nicht nur das Umfeld bereist, sondern waren direkt vor Ort vor dem zerstörten Kernkraftwerk.

Natürlich ist klar, dass es vor allem die beiden Naturkatastrophen, das Erdbeben und das darauffolgende Seebeben waren, die viele Menschen getötet haben. Dennoch war es die Reaktorkatastrophe am 11. März 2011, welche viele Japaner zur Flucht zwang (bei der Evakuierung wegen der Angst vor der Strahlung) und unendliches Leid über die Menschen brachte.
 

Delegation vor dem Kernkraftwerk Fukushima

Zwei Fragen stellen sich seit der Katastrophe immer wieder. Erstens, wie sicher können Kernkraftwerke gebaut werden? Zweitens, wie können die Brennstäbe entsorgt werden? Diese Frage diskutierten wir mit Vertretern des privaten Betreibers, aber auch mit Wissenschaftlern und mit Menschen, die mit den Folgen der Katastrophe vor 13 Jahren zu tun haben. Anschließend besuchten ich mit meinen Kollegen noch das Erinnerungsmuseum des großen Ostjapanischen Erdbebens und der Nuklearkatastrophe. Wir bekamen eine Führung durch den Museumsdirektor Noburu Taka Mura.

Ich bin von diesem Besuch zutiefst beeindruckt. Das Schicksal der Menschen vor Ort geht mir sehr nahe. Es ist mit Abstand die größte Katastrophe, die Japan seit dem 2. Weltkrieg zu bewältigen hatte und noch heute kämpfen die Japaner mit den Folgen.